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Ziele und Inhalte der Ausbildung
Ziel der Ausbildung im Fach Pädagogik/Pädagogische Psychologie ist es, fundierte und tragfähige
pädagogisch-psychologische Kompetenzen auf- und auszubauen, die vielschichtig miteinander verbunden sind und theoretische, praktische,
personale, soziale und methodische Dimensionen besitzen.
Dabei werden erziehungswissenschaftliche Konzepte und Theorien vermittelt, praktisch-berufsfeldbezogene Kenntnisse und Fertigkeiten
aktiviert und Umsetzungsmöglichkeiten für den Schulalltag erarbeitet und diskutiert.
Ausbildungsplan Übersicht Pädagogische Psychologie
Tendenzen
In der gegenwärtigen bildungspolitischen Diskussion lassen sich u. a. folgende Tendenzen beobachten:
- Das Spektrum an Lehr-Lern-Formen hat sich in den letzten Jahren deutlich erweitert, die Weiterentwicklung von Lehr- und Lernkultur spielt bei der Umgestaltung des Schulsystems in Baden-Württemberg eine tragende Rolle. Dabei gewinnen auch digitale Medien an Bedeutung.
- Vor dem Hintergrund sich wandelnder sozialer und gesellschaftlicher Bedingungen wird die Erziehungsaufgabe von Lehrkräften immer wichtiger.
- Die Ansprüche an die Person des Lehrers/der Lehrerin sind vielschichtig: Förderung in Verbindung mit pädagogischer Diagnostik, Beratung von Eltern und Coaching von Schülerinnen und Schülern, Gestaltung von Lernumgebungen und Sichern von Standards, Mitwirkung bei der Weiterentwicklung von Schule und Unterricht gehören zu den zentralen Aufgaben von Lehrerinnen und Lehrern. Hinzu kommen weitere personale Kompetenzen wie gutes Selbstmanagement, effizienter Umgang mit der Ressource Zeit und wirksame Strategien der Stressbewältigung als wichtige Voraussetzungen, um im Berufsleben gesund zu bleiben und die anstehenden Aufgaben zu bewältigen.
Der reflektierte Praktiker als Aufgabe lebenslangen Lernens
Im Begriff des „reflektierten Praktikers“, der auf der Basis eines soliden Berufswissens agiert, wird ein wesentliches Ziel
der Ausbildung auf den Punkt gebracht: Der „reflektierte Praktiker“ verfügt nicht nur über unbewusstes und bewusstes
Handlungswissen (knowing-in-action), sondern auch über die Fähigkeit zur Reflexion in der Handlung (reflection-in-action) und
kann diese wiederum nach der Handlung reflektieren. Auch nach Abschluss der Ausbildung ist dieses Ziel nicht ein für alle Mal
erreicht. Die Spannung zwischen Theorie und Praxis muss ein ganzes Berufsleben lang immer wieder neu reflektiert und ausbalanciert werden.
Für Lehrerinnen und Lehrer in den ersten Berufsjahren bietet das Seminar Rottweil in Zusammenarbeit mit dem RP Freiburg dafür
eine Veranstaltungsreihe an: Begleitung in der Berufseingangsphase (BEP).
Struktur der Ausbildung
Seminarsitzungen
In regelmäßig stattfindenden Seminarsitzungen erarbeiten sich die Referendarinnen und Referendare auf der Grundlage von
wissenschaftlichen Theorien eine reflektierte Unterrichtspraxis. Die Veranstaltungen in „PäPsy“, wie es im Rottweiler
Jargon heißt, sind in fächergemischten, festen Kursen organisiert. Sie finden im ersten Ausbildungsabschnitt in der Regel
wöchentlich, im zweiten nach speziellem Zeitplan statt.
Blended Learning
Etwa ein Fünftel der Ausbildung findet in Form von Blended Learning auf der Lernplattform Moodle statt. Eine Praxisaufgabe zur Medienbildung
stellt einen Schwerpunkt im BL dar: Die Referendarinnen und Referendare entwickeln Ideen zur Gestaltung des Unterrichts, verfassen
Unterrichtsentwürfe und stellen diese auf der Lernplattform zur Diskussion. So erhalten alle Kursteilnehmer/innen Anregungen für
den eigenen Unterricht.
FiSch – Führung im Schulalltag
Für erfolgreiches Handeln von Lehrerinnen und Lehrern im Schulalltag sind Führungskompetenzen in allen Bereichen grundlegend,
z. B. bei der Klassenführung, der Elternarbeit, in Konferenzen und Arbeitsgruppen, bei der Schulentwicklung, aber auch im „ganz
normalen“ Unterricht. Die beiden Ausbildungselemente FiSch I und II sind als Kompetenztraining für die Führung im
Schulalltag konzipiert:
I. Lehrerverhaltenstraining (FiSch I)
Das Lehrerverhaltenstraining (FiSch I) findet bereits in den ersten Wochen der Ausbildung (Vorkurs) als ganztägige Veranstaltung am
Seminar statt. In einem videogestützten Micro-Teaching werden zentrale Unterrichtsfertigkeiten eingeübt und gemeinsam besprochen:
Lehrervortrag und Unterrichtsgespräch. Dabei wird in kleinen Gruppen gearbeitet, in denen jede/jeder Teilnehmende Feedback bekommt:
von Mitreferendaren und -referendarinnen und den betreuenden Ausbildern und Ausbilderinnen. So kann das eigene Selbstbild durch
Fremdeinschätzungen ergänzt oder korrigiert werden. (Broschüre
FiSch: I. Lehrerverhaltenstraining)
II. Classroom Management und Elternarbeit (FiSch II)
Das Kompetenztraining FiSch II führt das Lehrerverhaltenstraining im Vorkurs fort. Auch hier wird im Format des Micro-Teaching
gearbeitet.
In zwei Bausteinen, Elternarbeit und Classroom Management, lernen die Referendarinnen und Referendare zentrale Führungsaufgaben im
Schulalltag anhand konkreter Situationen zu reflektieren und professionell zu gestalten.
Inhaltlich geht es um Unterrichtsstörungen, schwierige Situationen im konkreten Umgang mit Schülerinnen und Schülern,
Gesprächsführung / Konfliktgespräche, Beratung und Elterngespräche. Die Referendarinnen und Referendare können
eigene Fallbeispiele aus ihrer Unterrichtspraxis einbringen
Schulbesuchstag
Der Schulbesuchstag findet im 2. Ausbildungsabschnitt, meist im November, statt. Die Referendarinnen und Referendare können sich
vor Ort über „andere“ Schulen informieren, z. B. Waldorfschulen, Internate, berufliche Schulen, Gemeinschaftsschulen, und
deren Alltag miterleben. Sie erweitern dabei ihr Bild von Schule und schärfen den Blick für die eigene Schule.
Inklusion
Das Querschnittsthema Inklusion wird im zweiten Ausbildungsabschnitt in PäPsy bearbeitet. In einer Fachsitzung erfolgt
zunächst eine Einführung ins Thema, im Rahmen einer Halbtagsveranstaltung werden Workshops zu unterschiedlichen Aspekten von
Inklusion bearbeitet. Schließlich wird im Blended Learning auf der Grundlage verschiedener wissenschaftlicher Aufsätze über
die Anwendung und Umsetzung von inklusiven Bildungsangeboten im Gymnasium diskutiert. Zudem besteht im Rahmen des Schulbesuchstags und der
Module die Möglichkeit, ein
SBBZ (Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum) zu besuchen und ggf. Fragen zur möglichen Kooperation mit dem Gymnasium
zu stellen.